Über Niederkirchen
Weit und breit gibt es keine solche Kirche. Sie macht Niederkirchen unverkennbar. Der Blick vom Haardtrand über die Rheinebene bleibt stets hängen an dem wuchtigen weißen Vierungsturm dieses Gotteshauses, das im 11. Jahrhundert gebaut wurde. Rings um den Kirchturm liegt eine muntere Weinbaugemeinde, und die wiederum liegt in einem Meer von Reben. Alte und neue Winzeranwesen bestimmen das gepflegte Ortsbild, und durch manches Tor lohnt sich der Blick in hübsche Höfe und auf alte Scheunen. Wer sich Zeit nimmt und abseits der geschäftigen Hauptstraße durch ruhige Straßen und schmale Gassen spaziert, der kann viele romantische Winkel in dieser 1300 Jahre alten Gemeinde entdecken. Behagliche Gasthäuser – einige davon mit eigener Schlachtung - und rustikale Weinstuben bieten vielseitige Küche. Dazu schmeckt der Niederkirchener Wein aus bekannten Lagen wie Klostergarten und Schloßberg. Riesling ist hier die am meisten angebaute Rebsorte. Aber die vorwiegend lehmigen und sandigen Böden lassen auch die anderen Sorten bestens gedeihen. Schon die Römer sollen davon gewusst und in dem alten Weinbauort den Rebensaft aus eigenem Anbau getrunken haben. Und auch darauf kann Niederkirchen stolz sein: Es ist der „Mutterort“ von Deidesheim, und früher hieß das Dorf Nieder-Deidesheim.
Heute zählt der Ort rund 2400 lebenslustige Einwohner, die auch etwas vom Feiern verstehen. Das Fest um den Wein jedenfalls zählt zu den vielbeachteten Positionen auf dem pfälzischen Weinfestkalender. Am letzten Juni-Wochenende lockt es viele tausend Menschen ins Dorf, und die Hauptstraße wird zur weinseligen Festmeile. Den letzten neuen Wein gibt‘s in Niederkirchen bei der Martinskerwe im November.